Zum Inhalt springen

WIE FINDE ICH (SCHNELL) EINEN PSYCHOTHERAPIE-PLATZ?

Falls Du das Gefühl hast, dass Du professionelle Unterstützung bekommen möchtest um mit Deiner Situation besser zurecht zu kommen, sind hier ein paar wichtigen Stellen und Tipps: 

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung  (KBV) ist zuständig für alle Ärzte, ärztlichen Psychotherapeuten:innen und psychologischen Psychotherapeuten:innen in Deutschland. Sie ist der Dachverband der 17 Vereinigungen. Auf der Website der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (kbv) findest Du Kontakt-Infos für alle KBV in Deutschland nach Bundesländern sortiert:

Zur KBV

Auf der Website der KBV sind auch Information über das ambulante Versorgungsangebot, Sprechstunden für Erstgespräche, Akutbehandlung, Gruppentherapie und auch Psychotherapie per Video verfügbar.

Hier gibt es weitere Infos

Der Start in eine Psychotherapie beginnt mit den sogenannten probatorischen Sitzungen. Der Klient/Patient hat in dieser Zeit die Möglichkeit herauszufinden, ob der Psychotherapeut ein geeigneter ist. In diesem Zeitraum wird geklärt, ob die beabsichtigte Psychotherapie bei der vorliegenden psychischen Störung erfolgversprechend und die Zusammenarbeit zwischen Klient und Psychotherapeut tragfähig ist. Sollten diese Bedingungen erfüllt sein, so wird ein Antrag bei der jeweiligen Krankenkasse gestellt. Um zu klären, ob eine Psychotherapie überhaupt sinnvoll ist und ob Patient und Behandler zueinander „passen“, übernimmt die Krankenkasse vorab bis zu vier „probatorische“ Sitzungen, unabhängig von den gewählten Therapieverfahren. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Probatorik)

Falls Du dich wegen einer probatorischen Sitzung an eine Servicestelle wendest, muss Du zuvor eine Psychotherapeutische Sprechstunde aufgesucht haben. Damit du nach dieser Sprechstunde einen nächsten Termin für eine probatorische Sitzung bekommst, ist die Voraussetzung, dass die:der  Psychotherapeut:in im “individuellen Patienteninformation-Formular” eine Empfehlung für eine zeitnah erforderliche ambulante Psychotherapie ausgesprochen hat. Auf dem Formular müssen die Felder "ambulante Psychotherapie" und "zeitnah erforderlich" angekreuzt sein!
Falls sich in der probatorischen Sitzung zeigt, dass Du mit dem:der Therapeut:in nicht zusammenarbeiten kannst, hast Du Anspruch auf einen weiteren Termin bei einem anderen Therapeuten,

Falls es mit dem Therapiegespräch schneller gehen soll  (Akutbehandlung), musst Du dich an die Servicestelle (s. o. Terminservicestelle) wenden. In der Regel, musst Du zuvor eine Psychotherapeutische Sprechstunde aufgesucht haben. Die Voraussetzung für die Vermittlung eines schnelleren Termins für eine Akutbehandlung nach der Sprechstunde ist, dass die:der Psychotherapeut:in in der individuellen Patienteninformation eine Empfehlung für eine Akutbehandlung ausgesprochen hat. Auf dem Formular muss das Feld "ambulante Psychotherapeutische Akutbehandlung" angekreuzt sein.

Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen vermitteln auch freie Termine bei Psychotherapeuten:innen in deiner Nähe. 
Eine Überweisung vom Hausarzt für eine Psychotherapie ist generell nicht erforderlich.

Hier kommst Du zur Terminservicestelle der KBV

Die Terminservicestellen sind verpflichtet, einen Termin bei einer:m Psychotherapeut:in innerhalb von vier Wochen anzubieten. Bei der Akutbehandlung gilt eine Frist von zwei Wochen. Ist das nicht möglich, sollen sie einen Termin im Krankenhaus vermitteln. 
Eine Überweisung – so sieht es die gesetzliche Regelung vor – ist generell nicht erforderlich.

Weitere Infos zur Psychotherapie auf 116117.de oder  https://www.116117.de/de/psychotherapie.php

Kontaktdaten von Psychotherapeuten:innen findest Du auf folgenden Internetseiten:

Psychotherapeutenkammer NRW (Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen)

Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein)

www.kvvl.de (Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe)

Auch Deine Krankenkasse stellt entsprechende Informationen bereit. 

Tipps für die Therapiesuche

  1. Mache eine Liste von den Therapeuten:innen, die Du kontaktiert hast: Datum und Art des Erstkontaktes (Anruf, Email), Adresse der Praxis, Telefonnummer, Webadresse. Gibt es eine (lange) Wartezeit? Willst du einen Mann oder eine Frau als Therapeut:in? Gruppen- oder Einzelgesprächen?
  2. Versuche direkt mit dem/der Therapeuten:in – bzw. mit dem Sekretariat – zu sprechen. Vermeide es, auf den Anrufbeantworter zu sprechen, wenn möglich. Die meisten psychologischen Praxen haben begrenzte Sprechstundenzeit und müssen viele Menschen kontaktieren. Sende am besten eine Begleitemail mit einer kurze Beschreibung von Dir, Deinem Hauptanliegen und ein paar Eckdaten wie Alter, Beruf, Geburtsdatum, Telefonnummer und Versicherung.

  3. Falls Du nachweisen kannst, dass Du mindestens 5-10 Absagen hast oder, dass die Wartezeit unzumutbar lang ist, kannst Du Dich bei Deiner Krankenkasse melden und nach der Möglichkeit einer Psychotherapie unter “Kostenerstattungsverfahren” mit einem/einer approbierten (aber nicht zugelassenen) Psychotherapeut:in machen.

  4. Die meisten Krankenkassen bezahlen verschiedene Online Therapie Apps und Programme. Dein:Deine Hausarzt:in kann eine Überweisung dafür ausstellen. Erkundige Dich bei deiner Krankenkasse welche Apps und Programme sie bezuschussen und wie viele Sitzungen/Dauer bewilligt werden können. Digitale Gesundheitsapp - DiGA „auf Rezept”
    Mehr Information darüber bei dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
     https://diga.bfarm.de/de

  5. Studierende und Auszubildende können sich an die psychosoziale Beratung an ihren Hochschulen bzw. Berufsschulen wenden. In der Regel arbeiten Psychologen:innen, Psychotherapeuten:innen, Sozialpädagogen:innen oder Sozialarbeiter:innen in diesen Stellen und können Dir Beratung anbieten und Dir helfen eine Psychotherapie zu finden. Die Kontakte sind auf die Webseiten zu finden oder über die Student Service Center.

  6. Viele Beratungsstellen, wie die Caritas und die Diakonie bieten sehr gute Beratung oder sogar Kurzzeitpsychotherapien an. Eine kurze Google Suche mit der Angabe “Beratungsstellen in meiner Nähe“ ergibt meistens vielen Treffer.

  7. Selbsthilfegruppen sind in den meisten Städten und Gemeinden über Volkshochschulen, die Kirchen, Studentenvertretungen wie ASTA/Studierendenwerke oder andere Wohlfahrtsverbände organisiert. Auch hier ist eine Google Suche sinnvoll.

  8. Falls Du dich mit der Suche überfordert fühlst, kannst du gerne hierfür das “Buddy-System” nutzen. Frag einen Menschen Deines Vertrauens, ob sie dir helfen können. Falls Du keine Vertrauensperson hast, gibt es in allen Städten und Gemeinden über das Gesundheitsamt eine psychosoziale Beratung. Ebenfalls haben Organisationen wie die Sozialdienst Katholischen Männern und Frauen (SKF/SKM) kostenlose Beratung und Betreuung für Menschen, die vor Ort wohnen.